Schauspiel nach dem Roman von Anna Seghers.
In einer Fassung für die Badische Landesbühne von Kathrin Mayr.
Marseille 1940: Tausende von Menschen sind auf der Flucht vor dem NS-Regime und warten auf ihre Transitpapiere. Unter ihnen ein junger Deutscher, der nach dem Selbstmord des Schriftstellers Weidel dessen Identität angenommen hat. Jetzt ermöglichen ihm diese Papiere, die Flucht nach Mexiko vorzubereiten.
In Marseille lernt er Marie kennen und verliebt sich in sie. Marie sehnt sich nach einer Zukunft in Übersee, aber ohne ihren Mann kann sie kein Visum beantragen. Bald dämmert dem jungen Mann, dass Marie die Frau des toten Dichters ist. Aber Marie glaubt fest daran, dass Weidel noch lebt. Ohne sie aufzuklären, bittet der junge Mann auf dem Konsulat um Reiseerlaubnis für Marie, die ja nun „seine“ Frau ist.
Anna Seghers, die selbst über Marseille nach Mexiko geflohen ist, erzählt in ihrem Roman von jenem Transitzustand, der auch heute noch für Millionen von Menschen Lebensrealität ist.
Zur ausverkauften Premiere von TRANSIT schreibt Thomas Huber in der Bruchsaler Rundschau:
„[Regisseurin] Kathrin Mayr wählt als Form der Aufführung einen Wechsel zwischen Spielhandlungen und erklärenden Erläuterungen eines Erzählers, in der die drei allesamt großartig und eindrucksvoll agierenden Schauspieler Thilo Langer, Madeline Hartig und Tobias Gondolf jeweils verschiedene Rollen einnehmen. Eine kluge Wahl angesichts der komplexen und vielschichtigen Romanvorlage“
Zur Ausstattung bemerkt Huber: „Johanna Bajohr stattet das düstere, fast schon apokalyptisch wirkende Bühnenbild mit mehreren Stahlrahmen aus, die (Durchgangs-) Türen, Podeste und Stufen darstellen. Wirkungsvoll stellen die Akteure damit wiederholt das intensive, doch vergebliche Mühen dar, sich aus ihrer zwanghaften Situation zu befreien.“
Sein Fazit: „eine intensive und beeindruckende Premiere.“
Besetzung
Inszenierung: Kathrin Mayr
Bühne und Kostüm: Johanna Bajohr
Ich: Thilo Langer
Sie/Marie: Madeline Hartig
Er: Tobias GondolF